Oder: wie lange können es sich Unternehmen und Universitäten noch leisten, auf die Potenziale von Frauen zu verzichten? In den für die wissenschaftlich-technologische Entwicklung zentralen naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen und wissenschaftlichen Berufsfeldern sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Vor allem in Deutschland ist der Frauenanteil in Studium und Forschung gering. In den ingenieurwissenschaftlichen Kernfächern wie dem Maschinenbau und der Elektrotechnik liegt der Anteil an den Absolventinnen bei 14,8 bzw. 5,7 Prozent. Zudem nehmen aktuell die Anteile bei Studienanfängerinnen in den Kernfächern ab. In der industriellen Forschung sind Frauen in Deutschland mit nur 9,6 Prozent vertreten.
Der „Gender-Gap“ in der Technologie droht angesichts der demografischen Entwicklung und des absehbaren Fach- und Führungskräftemangels zur ernsthaften Gefahr für den europäischen und deutschen Wissenschafts- und Wirtschaftsraum zu werden.
Die Femtec GmbH und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. wollen mit ihrer internationalen Fachkonferenz ein Forum bieten, auf dem sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Bildungspolitik und Medien über gleichstellungspolitische Zukunftsstrategien im internationalen Kontext austauschen können. Die Konferenz stellt innovative Konzepte, Methoden und aktuelle Praxisbeispiele vor. Besondere Beachtung finden Kooperationen und private-public-partnership-Modelle an den Schnittstellen zwischen Schulen, Hochschulen, Unternehmen und Medien. Denn um Fortschritte zu erzielen, sind die Anstrengungen aller gefragt
Themen und Fragestellungen
Im Rahmen von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und fünf vertiefenden Fach- und Praxisforen zeigt die Konferenz auf, wie
- Schulen die naturwissenschaftlich-technischen Begabungen von Mädchen und jungen Frauen frühzeitig und nachhaltig fördern können,
- Hochschulen die Attraktivität des ingenieurwissenschaftlichen Studiums für Studentinnen erhöhen und die Perspektive der Chancengleichheit in Forschung und Lehre verankern können,
- Karrierewege in Forschungseinrichtungen und Hochschulen flexibler und ideenreicher gestaltet werden müssen, damit mehr Frauen sich für wissenschaftliche Karrieren entscheiden,
- Unternehmen die Potenziale von Ingenieurinnen besser erschließen können, um sich gezielter auf die Bedürfnisse weiblicher Kundenschichten einzustellen,
- Medien dem negativen Technik-Image entgegenwirken und role models für junge Frauen schaffen können.